Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Heimatkunde der Provinz Hessen-Nassau nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. 10

1905 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 10 — Augenblicke dar, in dem er, die Rechte erhoben, eine Ansprache an die Truppen hält. — Der Sockel trägt eine vou dein verstorbenen Professor Theodor Moimnsen verfaßte Inschrift'», und über dem Haupte des Kaisers Antoninus Pins ist an der Mauer eine Tafel befestigt mit' einer Widmung, durch die Kaiser Wilhelm in dankbarer Gesinnung das Andenken seines verewigten Vaters und seines Großvaters geehrt hat. Sie heißt: Guilelmus ll Frederici Iii filius Guilelmus magni nepos anno regni Xv in memoriam et bonorum parentum castellum limitis Romani Saalaburgense restituit. „Wilhelm Ii., Friedrichs Iii. Sohn, des Großen Wilhelms Enkel, ließ im 15. Jahre seiner Regierung zur ehrenvollen Erinnerung an seine Eltern das römische Limeskastell Saalburg wiederherstellen." So, von der Frenndesseite her kommend, treten wir durch die Porta decu- mana in die Retentura, d. i. der freie Raum zwischen dem Praetorium und dem füd- lichen Eingangstor, also die südliche Hälfte des inneren Kastelles Ein gerader, breiter Weg führt von dem südlichen Eingangstor nach dem Praetorium. Rechts von der Straße sehen wir auf dieser Strecke die Grundmauern des Magazins (Horreum), in dem die Getreidevorräte aufgeschüttet wurden. Links von der Straße liegen die Grundmauern des Quaestoriums, der Intendantur, wo der Sold bezahlt, Gesandtschaften empfangen und die Kriegsbeute, sowie Geiseln im Kriege untergebracht wurden. Das nördliche, gegen den Feind gerichtete Tor hieß Porta praetoria, der Raum zwischen diesen: und deni Prätorium die Praetentura, also der nördliche, dem Feinde zugewandte Teil des Kastelles. Die beiden Seiten- tore, vou denen das rechte (Porta principalis dextra) au der Ostseite und das linke (Porta principalis sinistra) an der Westseite angebracht ist, sind dnrch einen schnurgeraden Weg verbunden. In der Mitte des Weges erhebt sich das Prae- torium. Dieses zeigt auf der Südseite die Exerzierhalle und auf der gegenüber- liegenden Seite das Fahnenheiligtum (Sacellum). Vor letzterem im Innern des Prätorinms stehen die Bildsäulen der römischen Kaiser Hadrian und Alexander- Severus, die beide zu den Tannnskastellen in Beziehung standen. Hadrian soll die Anlage der Kastelle im Taunus angeordnet haben. Zwischen beiden Ge- bäuden (Exerzierhalle und Sacellum) liegt ein quadratischer Hof (Atrium), der auf allen Seiteu von bedeckten Gängen nmgeben ist. In dem Hofe befinden sich zwei überdeckte, ausgemauerte Ziehbrunnen und ein Bad. An einen: wagrecht laufenden Querholze eines solchen Brunnens ist eine hölzerne Rolle angebracht, in der eiu Seil läuft, durch das der Eimer hernntergelassen und heraufgezogen werden kann. Die West- und die Ostseite des Prätorinms werden von langen, einstöckigen Gebäuden gebildet, in denen ehemals das Arsenal oder Zeughaus (Wasfenhalle) und die Kammern für die Soldatenkleidung untergebracht waren. Außerhalb des Prätoriums in der Prätentura befanden sich die Gebäude für die Mannschaften. Der ganze Hintere Teil des Kastells war das eigentliche Soldaten- lager. Es bestand aus Baracken, die neben einander errichtet waren und ganze Straßen bildeten. Sie waren aus Holz und Lehm auf großen Steinblöcken er- i) Imperatori Romanorum Tito Aelio Hadriano Antonino Augusto Pio Guilelmus Ii imperator Germanorum. „Dem Kaiser der Römer, Titus Aelius Hadrianus Antoninus Augustus Pius, Wilhelm Ii., der Kaiser der Deutschen."

2. Geschichte der Griechen und Römer - S. 120

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
120 Xvii. Oktavianus-Augustus und sein Haus. ihm durften sich keine Privatpersonen ansiedeln. Er erschien ganz mit ffentlichen Gebuden und besonders mit Tempeln bedeckt. Sein Rcken trug auch das gewaltige Staatsarchiv. In diesem wurden Hunderte von ehernen Tafeln aufbewahrt, in welche die Gesetze eingegraben waren. Einen wunderbaren Anblick gewhrte vom Capitolinus aus das Marsfeld. Aus prchtigem Grn schauten zahlreiche ffentliche Ge-bude hervor: Amphitheater Schauspielhuser, Tempel. Das herrliche Pantheon mit seinermesenkuppel, das noch heute steht, wurde zu Augustus' Zeit erbaut. Die Rmer der Kaiserzeit waren ein vergnguugs-schtiges Volk. Wir machen uns keinen Begriff davon, was fr Bedrfnisse die vornehmen Männer und Frauen damals hatten, und was sie sich an Speise und Trank leisteten. Der Pbel mute sich natr lieh Behelfen. Aber er hatte es trotzdem gut; denn das Allerntigste, das Brotkorn, lieferte ihm der Staat unentgeltlich. Desgleichen dienten herrlich eingerichtete Badeanstalten ohne Entgelt seinem krperlichen Wohlsein; fr feine Belustigung sorgten die ffentlichen Spiele. Hoch und niedrig zeigten sich gleich versessen auf diese ffentlichen Spiele, zu denen der Eintritt frei war. Groartig waren die Gebude, die diesen Vergngungen dienten. Fate doch der Circus mximus 150000 Zuschauer; spter wurde er sogar so erweitert, da gegen 300000 Platz fanden. Verhltnismig harmlos erscheinen uns noch die Rennen, bei denen gewettet wurde wie heutzutage. Sehr beliebt waren auch die Tier kmpfe. Da wurden Rhinozeros und Elefant gegeneinander losgelassen, Lwen, Tiger, Bren maen ihre Kraft. Aber man schickte die Bestien auch gegen Menschen. Selten waren diese auf solche Kmpfe eingebt; in der Regel nahm man dazu Verbrecher, die oft nur mangelhaft bewaffnet waren und darum von den Tieren bald zerfleischt wurden. Hufig stellten auch Herren solche Sklaven zur Verfgung, der die sie sich erzrnt hatten; und die Zuschauer sahen es lieber, wenn die Tiere, als wenn die Menschen siegten. Nicht minder grausam fr unser'gefhl waren die Gladiatrenkmpfe. Da muten eigens abgerichtete Menschen, meistens Sklaven, miteinander fechten. Doch durfte sie nie gleich bewaffnet sein. Sehr oft stritt ein mit Schild, Panzer und Schwert bewehrter mit einem, der blo einen Dreizack hatte und ein Netz, das er dem Gegner berwarf. Wurde einer so schwer verwundet, da er nicht mehr weiter kmpfen konnte, dann bestimmten die Zu-schauer, ob er begnadigt werden oder den Todessto erhalten sollte.

3. Lebensbilder aus Sage und Geschichte - S. 65

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Romulus und Remus. 65 Winde nach Latium, er stieg mit seinem Sohne ans Land und trat schutzflehend in einen Tempel. Damals regierte König Latinus, der nahm ihn freundlich auf und gab ihm seine Tochter Lavinia zur Frau. Ihr zu Ehren erbaute Aeneas in der Ebene südlich vom Tiber eine Stadt und nannte sie Lavininm. Von hier aus regierte er, als König Latinus gestorben war, das ganze Land, und die Troer mischten sich mit den Einwohnern, und beide bildeten das Volk der Latiner; ihre Sprache nennt man noch heute Latein. C. Ascauius oder Julus. Ans der Ebene von Latium ragt eine Gruppe schöngeformter Berge hervor, in ihrer Mitte ein kreisrunder See. Dort baute sich Ascanius eine eigene Stadt auf einem langgestreckten Hügel und nannte sie Alba longa, der See heißt seitdem der Albaner See. Alba longa wurde bald mächtiger als Lavinium und wurde das Haupt von Latium. Den Ascanius aber nannten die Latiner Julus, und von ihm leitete eins der vornehmsten Geschlechter Roms, die Jnlier, seine Abstammung her. D. Romulus und Remus. Einer der späteren Könige von Alba Longa hieß Nümitor; aber sein eigener Bruder Amülius verjagte ihn und machte sich zum Könige. Numitor lebte nun still auf dem Lande; aber Amulius fürchtete Rache und wollte das ganze Geschlecht seines Bruders vernichten. Den einzigen Sohn Numitors tötete er auf der Jagd; die Tochter, Rhea Silvia, aber zwang er, Vestalin zu werden. Die Priesterinnen der Vesta (griechisch Hestia) lebten im Tempel der Göttin und hüteten das heilige Feuer auf dem Altar; sie durften sich — bei Todesstrafe — nicht vermählen. So konnte Rhea Silvia keine Söhne bekommen, die ihres Großvaters Partei ergriffen. Doch es kam anders. Heimlich stürmte der wilde Kriegsgott Mars (griechisch Ares) herab und vermählte sich mit der Vestalin, und sie bekamen zwei Söhne, Romulus und Remus. Als König Amulius das vernahm, ließ er Rhea Silvia in den Kerker werfen, die beiden Knaben aber befahl er im Tiber zu ertränken. Sie waren aber zwei schöne, kräftige Kinder, und die Diener, die das sahen, brachten es nicht übers Herz, sie zu töten: sie setzten sie in der Mulde, in der sie sie hergetragen hatten, aus den Fluß, und die Mulde schwamm. Der Tiber aber war damals gerade übergetreten, und als er in seine Ufer zurückkehrte, blieb die Mulde in den Wurzeln eines wilden Feigenbaumes hängen, und so standen die Knäblein bald aus dem Trockenen, und sie weinten vor Kälte und Hunger. Da erbarmte sich eine Wölfin, die des Weges kam, und sie trug sie in ihre Höhle. Froning'wülker, Lehrbuch der Geschichte. Vorstufe von Niebour. 5 Stach 5di. v. Schwind.

4. Lebensbilder aus Sage und Geschichte - S. 64

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Lebensbilder aus -er römischen Sage und Geschichte. I. Bomulus* A. Latium. Latium ist eine Ebene in Mittelitalien, die sich von den Höhen des Appenin nach Westen langsam zum Meere senkt und vom Tiberflusse durchströmt wird. Drei Städte sind nacheinander die Hauptstädte Latiums gewesen; Lavinium, Alba Longa und Rom; drei Helden werden als Gründer der Städte genannt: Aeneas, Ascänius und Römulus. B. Aeneas. Aeneas war ein Nesse des Königs Priamos von Troja. Tapfer hatte er oft an Hectors Seite mit den Griechen gekämpft und manchen Feind gefällt. Endlich, in der Schreckensnacht, als alles verloren war, erschien ihm seine göttliche Mutter Aphrodite und befahl ihm, den unnützen Kampf aufzugeben und sich und die Seinen zu retten. So eilte er in sein Haus, lud sich seinen greifen Vater Auchises auf den Rücken, nahm seinen kleinen Sohn Ascaniu s an die Hand und erreichte im Schutze der Nacht eins der Tore. Draußen fanden sich noch andere Flüchtlinge zu ihm, sie erreichten die Küste, bestiegen Schiffe und fuhren aus immer in die Fremde. Gleich dem Odysseus hatte nun Aeneas lange Irrfahrten zu bestehen, während welcher sein greiser Vater starb. Endlich verschlug ihn ein Sturm nach der Küste von Afrika, wo eben die Königin Dido die Stadt Karthago baute. Sie nahm den tapferen und schönen Fremdling liebevoll auf und hätte ihn gerne als ihren Gemahl dort behalten. Aber anders hatten die Götter über Aeneas beschlossen, Hermes erschien ihm und befahl ihm abzusegeln, ein anderes Land solle seine Heimat werden, und von dort aus würden späte Enkel die Welt beherrschen. So riß er sich los und segelte davon. Dido aber nahm sich in wildem Schmerz das Leben. Von daher soll der wilde Haß der Karthager gegen die Römer stammen. Den Aeneas trugen jetzt die

5. Lebensbilder aus Sage und Geschichte - S. 66

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
66 Romulus. Wölfe und Spechte, die heiligen Tiere des Mars, fütterten dort die Knäb-lein. Da sah sie einst ein Hirte, Faustulus, unter den wilden Tieren liegen. Er staunte über das Wunder und brachte sie seiner Frau. Die zog sie als ihre eigenen auf, und sie wurden die schönsten und stärksten Jünglinge des Landes. Da gerieten sie einst in Streit mit den Hirten Nnmitors, die in der Gegend ihre Herden weideten, und Remus wurde gefangen und vor Numitor geführt. Dem fiel an dem Jüngling eine Ähnlichkeit mit seiner Tochter auf, er forschte bei Fanstulus nach der Herkunft der beiden Jünglinge und erkannte seine Enkel, besonders da der Hirte auch noch die Mulde brachte, in der die Knaben gelegen hatten. Diese erfuhren nun den ganzen Hergang und beschlossen, ihrem Großvater zu seinem Rechte zu verhelfen. Sie gingen hin und schlugen den Amulius tot und setzten Nnmitor auf den Thron von Alba Longa. Ihre Mutter befreiten sie aus dem Kerker. Aber die Söhne des Mars fühlten sich nicht wohl in der Ruhe. Sie sammelten eine Schar kecker Jünglinge um sich und bauten sich — mit Erlaubnis des 753großvaters — eine Stadt auf dem Palatinischen Hügel am Tiber, an der Stelle, wo sie einst ausgesetzt waren. Aber zwei Anführer taugen nicht, und bald kam es zu Streitigkeiten, besonders als es galt, der neuen Stadt einen Namen zu geben. Auf des Großvaters Rat beschlossen sie, die Götter zu fragen, wer von ihnen der Oberherr sein sollte. Man deutete damals den Willen der Götter aus dem Fluge der Vögel, und auf zwei verschiedenen Hügeln erwarteten die Brüder das Götterzeichen. Da sah Remus zuerst sechs Geier auf der rechten, der glücklichen, Seite fliegen; gleich darauf aber erschienen dem Romulus zwölf auf derselben Seite. So wurde der Streit hitziger als vorher, und als nun gar Remus, seinem Bruder zum Spott, über die noch niedrige Mauer der neuen Stadt sprang, da hielt sich der wilde Romulus nicht mehr. Er schlug seinen Bruder tot, indem er sagte: „So fahre jeder dahin, der über diese Mauer zu springen wagt." So ward Romulus König, und er nannte die Stadt Rom. E. Romulus als König. Tapfer und klug hat nun Romulus die Stadt beherrscht und sie groß gemacht. Er umgab den Palatinischen Hügel im Viereck mit Mauer und Graben und hieß seine Freunde sich ansiedeln. Aber es war noch viel Platz, da wußte Romulus seine Stadt zu bevölkern: er errichtete in Rom eine Freistatt für Obdachlose, und nun strömten sie zu Hunderten herbei: Verbannte, Verschuldete, Räuber und Mörder, befreite Gefangene und entlaufene Sklaven. Wohl war das eine wilde, unruhige Bevölkerung, doch Romulus regierte sie mit eiserner Faust. Aber eins fehlte der neuen Stadt: die Frauen! Und ohne die ging es doch nicht. Die wilden römischen Männer aber waren so verrufen, daß niemand in der ganzen Gegend seine Tochter einem Römer zur Frau geben wollte; dennoch setzte Romulus seinen Willen durch. Er rüstete ein großes Fest und lud dazu alle Nachbarstädte ein. Neugierig, die neue Stadt

6. Lebensbilder aus Sage und Geschichte - S. 67

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Romulus als König. 67 zu sehen, kamen viele herbei, besonders die Sabiner mit Frauen und Töchtern. Als sie ankamen, nahm man sie gastlich auf und zeigte ihnen die ganze Stadt, in der man die einfachen Lehmhütten, so gut es ging, heraus-geputzt hatte. Dann führte man sie vor die Mauer auf den Festplatz; aber während alle auf die Wettspiele schauten, brach plötzlich auf ein Zeichen des Romulus eine große Schar römischer Jünglinge mit nackten Schwertern hervor: jeder ergriff eine sabinische Jungfrau und trug sie, ehe die waffenlosen Väter und Brüder sie retten konnten, in die Stadt. Dann wurden die Tore geschlossen, nud die Sabiner zogen empört über den Friedensbruch hinweg, um sich zum Kriege zu rüsten. Jedoch behandelte man die geraubten Mädchen mit großer Achtung, und Romulus selbst redete ihnen freundlich zu, sich in ihr Schicksal zu finden, man wolle ihnen Eltern und Vaterland ersetzen. Es sollen sechshundertdreiundachtzig gewesen sein, und jede wurde nun mit einem Römer vermählt. Nach einiger Zeit rückte ein wohlgerüstetes Heer der Sabiner heran, und es gelang ihnen, den Capitolinischen Hügel, den die Römer auch schon bebaut hatten, durch Verrat zu nehmen. Als aber dann in der Ebene zwischen den beiden Hügeln die entscheidende Schlacht geschlagen werden sollte, eilten plötzlich die geraubten Frauen zwischen die beiden Schlachtreihen; einige flehten ihre Männer an, ihnen doch nicht ihre Väter und Brüder zu erschlagen, andere eilten zu ihren Vätern, zeigten ihre kleinen Kinder und erzählten, daß sie ganz glücklich in Rom seien. Ja, sie baten, man solle lieber sie töten als ihre Männer. Da sahen die Sabiner ein, daß an der Sache nichts mehr zu ändern sei. Die beiden Völker schlossen Frieden, ja, es gefiel den Sabinern in Rom jetzt so gut, daß ein Teil von ihnen dahin zog, sodaß die Einwohnerzahl der Stadt sich verdoppelte. Durch feste Ordnungen wußte Romulus das Volk zu regieren. Neben ihm stand der Senat, der Rat der Stadt, der aus dreihundert Mitgliedern bestand, die man auch „die Vater" nannte. Diese achteten darauf, daß die Gesetze gehalten wurden, berieten mit dem Könige und sollten auch einen neuen König wählen, wenn Romulus starb. Sie trugen als Zeichen der Würde an ihrer weißen Toga (Mantel) einen Purpurstreifen. Über ihnen stand der König; wenn er sich öffentlich zeigte, trug er eine Toga ganz aus Purpur, hielt einen elfenbeinernen Stab in der Hand, und vor ihm her schritten zwölf Lictoren, die Rutenbündel und Beile in der Hand trugen, ein Zeichen, daß der König jeden strafen konnte, der ihm trotzte. Auch bildete er sich eine Leibwache von dreihundert jungen Kriegern. Als er nach sieben-unddreißigjähriger Regierung starb, wurde er von den Römern als Gott verehrt. 5*

7. Lebensbilder aus Sage und Geschichte - S. 68

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
68 Horatier und Euriatier. It. Boratier und Luriatier. A. Krieg mit Alba Longa. Der zweite Nachfolger des Romulus war Tullushostilius. Unter ihm kam es zu einem Kriege mit Roms Mutter-stadt, Alba Longa. Lange lagen beide Heere einander gegenüber, aber man scheute sich doch, mit einem so eng befreundeten Volke eine große Schlacht zu beginnen. So beschloß man, wenige auszuwählen, die an Stelle der beiden Völker kämpften. B. Kampf der Horatier und Curiatier. Am liebsten hätte König Tullus Hostilius selbst mit dem Anführer der Albaner gekämpft; aber die Albaner schlugen vor, es sollten je drei aus jedem Volke kämpfen, und die Stadt, deren Kämpfer siegten, sollte die andere künftig beherrschen, damit der Streit um die Oberherrschaft für immer aufhöre. Nun waren im Heere der Albaner drei Brüder, gleich schön und gleich tapfer, Söhne des Curiatius, daher die Curiatier genannt. Auf der Seite der Römer aber waren drei ganz gleich alte und gleich tapfere Brüder, die drei Horatier. Diese Sechs schienen von der Gottheit zum Kampfe für alle ausersehen, und sie waren auch gleich bereit, obgleich sie verwandt waren; denn die Mutter der Horatier und die der Curiatier waren Schwestern; dazu war der eine Curiatier mit der Schwester der Horatier verlobt. Aber die Ehre des Vaterlandes galt mehr als die Rücksicht auf die Familie. — Nun hieß man die beiden Heere sich lagern, und in den Zwischenraum traten, glänzend gerüstet und festlich mit Blumen bekränzt, die sechs Kämpfer. Nach dem Alter wurden sie aufgestellt, und lange schwankte der Kampf zwischen den drei Paaren. Endlich fiel der älteste Horatier und nach kurzem Kampf auch der zweite; da jubelten die Albaner, und als nun noch der letzte Horatier floh, sangen sie schon Siegesgesänge und flochten Siegeskränze; die Römer aber schauten bestürzt auf den Fliehenden. Doch was geschah? Plötzlich hielt der junge Horatier mite und wandte sich um. Dicht hinter ihm kam der eine Curiatier gelaufen, den fiel er unvermutet an und tötete ihn. Dann erwartete er ruhig den zweiten, der schon verwundet und vom Laufe erschöpft war. Nach kurzem Kampfe fiel auch der. Mit dem dritten hatte er noch leichteres Spiel, denn der war schon schwer verwundet und schleppte sich kaum noch fort. So besiegte der eine Römer alle drei Albaner; seine Flucht war nur eine List gewesen, um die Gegner zu trennen. Jetzt war der Jubel der Römer groß, und mit Siegesliedern geleiteten sie den Helden in die Stadt, der sür sie alle das mächtige Alba Longa besiegt hatte. Hinter ihm her aber trug man die Beute von den erschlagenen Feinden. C. Heimkehr. Da kam ihm im Tore seine eigene Schwester entgegen, die — wider die Sitte — in der Sorge um den Verlobten das väterliche Haus verlassen hatte. Als sie nun unter der Beute ein Gewand sah, das

8. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 55

1887 - Leipzig : Kesselring
Geographie Italiens. 55 Italiens. Sie hatten offene Orte ohne Mauern und Thore. Ihre Haupt-beschftigung war Viehzucht und Ackerbau; als tapfere Krieger achteten sie die Freiheit fr das hchste Gut. Von Zeit zu Zeit gelobten sie einen .Heiligen Frhling (ver sacrum)/' worauf alles junge Vieh geopfert wurde und die in dem Jahre geborene Jugend 30 Jahre spater als Kolonisten ^ Die Latin er hatten das Gebiet sdlich von dem Tiber bis zu den Pontinifchen Smpfen inne. Gegen 30 Städte waren M emem Bunde vereinigt; Albalonga war der Vorort. Bei den Latinern blhte Ackerbau und brgerliche Freiheit, die Religion war mit dem Smidbau tn $erbm= dng. Sie verehrten den Saatengott Saturn und feine Gattin Ops. Auch die Gttin Vesta, deren heiliges Feuer von 6 Jungfrauen (Vestalinnen) unterhalten wurde, war bei den Latinern heimisch. Die Nachricbten der die Grndung Roms (753 vor Chr.) gehren in das Reich der Sage. Doch steht fest, da die Stadt berwiegend eme Latinifche Ansiedlung ist; die Anlage selbst hat wie bei allenstdten des Altertums in unbekannter Zeit und unter unbekannten Umstanden, jedenfalls allmhlich stattgefunden. Auerdem erscheint geschichtlich verbrgt, da ein patriarchalisches Knigtum" die erste Regierungsform war, dem sowohl die dem Romulus, als dem Servius zugeschriebenen Ver-sassungen in ihren Grundzgen entstammen. 24. Rom unter den Knigen 753509 vor Chr. 1. Roms frhstes Gebiet. Bebauung der Sieben" Hgel. Verfassung desromw lus. Vollbrger und Klieuteu; Plebejer. Einteilung der Vollburgerm ^Tribus und 10 Kurien. Die Knigswrde und ihre Jusigmen, Der Senat. ^ Weier. Einflu der Familie. Truppenmachl. 2. Romische Gottheiten: ia' Saturn, Jupiter, Mars, Vesta. Vestalische Jnngsraueu. Priester und Wahrsager. Numa als Ordner des Religionswesens. 3. Verfassung des Servius. 6 Klassen und 193 Cenlurien. hnlichkeit mit der Verfassuug des ^olon Ausbau der Serviamschen Verfassung in den Zeiten der Republik. 1. Das lteste Gebiet der Stadt Rom lag am linken Ufer des Tiber und hatte eine Gre von 500800 Quadratkilometer. Die erste Anste- Bebauung deluug geschah am P al atinischen Hgel, darnach wurden der Ka pito-der 7hgel, linus und Quirinalis und spter noch vier andere Hgel hinzugezogen, so da Rom nach und nach (unter Servius Tullius) zur Sieben- Hgelstadt" erwuchs. , Yj0 Romulus (753716) erscheint als Erbauer der Stadt und als Stifter der ltesten Verfassung/ Damals bestand die Bevlkerung aus Erste Ein-zwei Stnden: aus Brgern, welche als Mitbegrnder des Staates teilung des allen Grundbesitz und alle Ehrenrechte inne hatten, und aus Klienten oder Volkes. Hrigen. Letztere waren erbunterthnige Leute und standen unter dem besonderen, fast vterlichen Schutz ihrer Herren, die deshalb auch Patrone genannt wurden. Neben den Klienten bildete sich mit der Zeit teils durch freiwillige Niederlassung einzelner Personen, teils durch gewaltsame Herbei-ziehuna auswrtiger Brger ein dritter Stand, der Stand der Plebejer, welcher an Masse bald die Altbrger berwog. Die Plebejer waren sreie unabhngige Leute; konnten Grundeigentum erwerben und besitzen, aber' mit den lteren Geschlechtern keine giltigen Ehen eingehen, auch waren

9. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 87

1887 - Leipzig : Kesselring
Roms Kaisertum 30 vor 180 nach Chr. 87 Eroberungen seines Vorgngers auf. Dafr wandte er den inneren An-gelegenheiten des Staates groe Sorgfalt zu. Er bereiste fast alle Pro-vinzen des weiten Reichs; denn ein Kaiser", sagte er, mu tote he Sonne alle Teile seines Reiches beleuchten." Er lie Wege verbessern, Städte verschnern, neue anlegen und traf sonst ntzliche Einrichtungen. In Britannien baute er gegen die kriegerischen Pikten und Skoten einen 120 Kilometer langen Grenzwall, der noch heute die Piktenmauer" genannt wird. In Athen grndete er einen neuen Stadtteil, in Thracien die Stadt Hadrianopell. Rom selbst schmckte er mit herrlichen Bauwerken, unter denen sich sein eigenes Grabmal, die moles Hadrian! (die heutige Engelsburg), auszeichnete. Als er aber in dem zerstrten Jerusalem eine rmische Kolonie anlegte, da erregten die Juden, welche den Anblick heidnischer Gtterbilder in ihrer" Stadt nicht ertragen mochten, unter Bar Kochba einen furchtbaren Aufstand (132135). Mit Mhe wurden die Juden unterworfen: mehr als eine halbe Million war im Kampfe um-gekommen, die brigen wurden in alle Welt zerstreut. Hadrian, in den letzten Jahren schwermtig und mitrauisch, starb im Jahre 138. Antoninus Pius, 138161, war schon von seinem Vorgnger als Antoninus Thronerbe angenommen worden. Er eiferte dem König Numa nach und Pius verbreitete während feiner Regierung Glck und Segen. Ich will liebetld 1 le einem Brger das Leben erhalten, als tausend Feinde tten!" war sein Wahlspruch. Seine Mildthtigkeit zeigte er in Untersttzung der Armen und besonders in Errichtung von Waisenhusern. Selbst die frher ver-folgten Christen konnten unter ihm ein ruhiges Leben führen. Das Volk ehrte ihn mit dem Beinamen Pius", b. i. der Fromme, und bewahrte ihm ein bankbares Gebchtnis. Markus Aurelius Antoninus, 161180, hatte den Thron Mark Aurel durch Aboption erlangt. Freiwillig ernannte er feinen Bruder Lucius 161180. Berus zum Mitregenten, und Rom sah zum erstenmal zwei Auguste. Doch starb Berus schon 169. Mark Aurel, frhzeitig in bte Stoische Philosophie eingefhrt, suchte bieselbe in Leben und Regierung zu bethtigen. Diese Vorliebe hat ihm den Beinamen des Philosophen" verschafft. Gegen sich selbst bte er die grte Strenge, gegen anbere eine nur zu groe Nachsicht. Seine Milbthtigkeit kannte keine Grenzen. So sehr der Krieg seinen Grnnbsatzen wiberstrebte, so hatte er boch blutige Kmpfe zu bestehen. Bald nach seinem Regierungsantritt fielen die Parther verheerend in das rmische Gebiet und konnten nur mit Anstreng-ung zurckgeworfen werben. Noch gefhrlicher war der Markomannenkrieg (166180). Im Markoman-Jahre 166 erhoben sich bte Völker an der Donau und strmten unter der nenkrieg Fhrung der Markomannen gegen das Rmische Reich. Der Kaiser warf166 ~ 18* den Feind zurck. Doch bte bentschen Scharen erneuerten den Angriff und brachten Rom dem Untergang nahe. Schon muten Sklaven und Strflinge bewaffnet und zur Bestreitung der Kriegskosten Kunstschtze und Kostbarkeiten des Kaisers verkauft werben. Selbst zur Zauberei nahm der Philosoph feine Zuflucht, inbem er auf Rat eines gyptischen Wahrsagers mehrere Lwen der bte Donau treiben lie. Allein bte Deutschen hielten jene fr groe Hnnbe und schlugen sie mit Prgeln tot. In einer balb 1 Hadrianopel, jetzt Adrianopel, an der Maritza.

10. Geschichte der Griechen und Römer - S. 66

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
66 Ii. Das lteste Rom. Gar mannigfaltig waren die Zeichen, durch die diese Götter den Menschen ihren Willen kundtaten: durch die Lage der Eingeweide bei den Opfertieren, durch Naturereignisse wie Blitz und Donner und Pltzliche Regengsse; besonders hufig aber durch den Flug der Vgel: doch nur von einem geweihten, nach den vier Himmelsrichtungen abge-steckten Platze aus lie er sich richtig beobachten; dieser hie Templnm. 3. Der herrschende Stand der Patrizier imb die Könige. Es gab auch bei diesem Bauernvolk groe Unterschiede an Besitz und Macht. Da war eine Reihe von Familien, die sich auf Kosten der andern emporarbeiteten und bald als die Herren des kleinen Staates betrachteten. Gar manche von ihnen brachten zahlreiche Bauernfamilien in eine hnlich drckende Abhngigkeit wie die Eupatriden die attischen. Gewhnlich bernahmen sie mit den ihnen untergebenen Leuten allein die Kriegszge. Das strkte ihre berlegenheit gegenber den andern Bewohnern noch mehr. Diese Adligen nun whlten auch das Staatsoberhaupt und zwar auf Lebenszeit. Es nannte sich König. Die Sage wei von sieben solchen Herrschern zu berichten, und ein jeder soll Wichtiges fr den Staat geschaffen haben. So wird dem ersten, Rmulns, die Ein-richtnng des Heeres und der Verwaltung zugeschrieben; dem zweiten, Nma Pompilius, die des Gottesdienstes. Damit mag es sich hnlich verhalten wie mit den Gesetzen des Lykurg: was sich im Laufe der Jahrhunderte allmhlich entwickelte, ist von der Sage auf einzelne Personen bertragen worden. Jedenfalls tritt gleich neben dem Könige ein Senat auf, ein Rat der Alten, der groen Einflu im Staate ausbte. Seine Mitglieder hieen Patres, Vter; und die Familien der Adligen, aus denen allein sie genommen werden konnten, nannten sich Patrizier, das heit also: die, aus denen die Patres, die Senatoren hervorgingen. Sie betrachteten sich als die eigentlichen Herren des Staates. Wenn sie dem Könige gehorchten, so taten sie das nur, weil er der von ihnen gewhlte oberste Beamte war. Die Rmer hatten nmlich vor jedem Amte groen Respekt und gehorchten dem Inhaber auch, wenn er ihnen persnlich nicht gefiel. 4. Die Rmer als Schler der Etrusker. Die Rmer sind immer gelehrige Schler der Völker gewesen, die gebildeter waren als sie. Ihre ersten Lehrmeister wurden die mchtigen nrdlichen Nachbarn, die Etrusker. Von fernher gekommen, hatte dieses Volk ganz Norditalien in Besitz genommen. Die Etrusker nun verdankten
   bis 10 von 191 weiter»  »»
191 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 191 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 13
1 0
2 1
3 2
4 7
5 22
6 0
7 16
8 0
9 10
10 16
11 0
12 3
13 0
14 0
15 2
16 11
17 0
18 0
19 19
20 6
21 2
22 0
23 15
24 0
25 2
26 12
27 1
28 4
29 10
30 1
31 0
32 158
33 1
34 17
35 1
36 4
37 39
38 0
39 13
40 0
41 2
42 2
43 14
44 0
45 15
46 5
47 5
48 6
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 128
1 440
2 74
3 164
4 515
5 389
6 131
7 115
8 121
9 957
10 128
11 185
12 85
13 191
14 67
15 143
16 348
17 1044
18 67
19 127
20 101
21 230
22 220
23 529
24 40
25 160
26 70
27 66
28 213
29 145
30 26
31 122
32 50
33 45
34 108
35 110
36 186
37 135
38 356
39 224
40 265
41 264
42 93
43 363
44 118
45 331
46 130
47 58
48 203
49 148
50 169
51 103
52 103
53 191
54 224
55 194
56 178
57 61
58 92
59 285
60 241
61 233
62 67
63 87
64 98
65 236
66 73
67 101
68 300
69 174
70 538
71 604
72 349
73 112
74 72
75 115
76 214
77 375
78 70
79 136
80 98
81 49
82 276
83 231
84 63
85 128
86 177
87 236
88 56
89 74
90 158
91 126
92 726
93 72
94 279
95 90
96 120
97 70
98 174
99 27

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 6
1 72
2 6
3 12
4 2
5 7
6 1
7 3
8 2
9 4
10 5
11 1
12 5
13 0
14 0
15 0
16 1
17 2
18 2
19 4
20 2
21 2
22 0
23 0
24 0
25 1
26 3
27 0
28 2
29 0
30 0
31 2
32 0
33 13
34 3
35 2
36 0
37 0
38 0
39 2
40 1
41 3
42 0
43 9
44 2
45 1
46 10
47 2
48 0
49 1
50 20
51 7
52 6
53 0
54 5
55 0
56 3
57 2
58 0
59 20
60 2
61 2
62 8
63 4
64 2
65 3
66 0
67 0
68 1
69 1
70 0
71 2
72 6
73 2
74 0
75 3
76 2
77 0
78 0
79 1
80 0
81 20
82 3
83 0
84 2
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 7
92 158
93 0
94 0
95 0
96 1
97 1
98 2
99 2
100 8
101 0
102 5
103 5
104 0
105 2
106 1
107 1
108 0
109 0
110 1
111 4
112 3
113 5
114 4
115 8
116 0
117 2
118 0
119 0
120 2
121 3
122 0
123 1
124 0
125 4
126 0
127 2
128 0
129 0
130 0
131 12
132 5
133 2
134 0
135 0
136 2
137 3
138 0
139 0
140 0
141 3
142 7
143 2
144 0
145 7
146 8
147 2
148 1
149 26
150 0
151 7
152 4
153 0
154 2
155 5
156 8
157 4
158 1
159 0
160 0
161 1
162 1
163 0
164 0
165 0
166 8
167 1
168 2
169 2
170 1
171 1
172 0
173 12
174 0
175 4
176 0
177 3
178 0
179 2
180 0
181 24
182 1
183 96
184 0
185 13
186 1
187 1
188 0
189 0
190 6
191 1
192 4
193 0
194 0
195 1
196 3
197 2
198 0
199 0